Tipps für bessere Portraitbilder

Heute möchte ich euch meine persönlichen Tipps weitergeben, mit denen ihr zu besseren Portraitbildern kommt. Ganz egal ob du mit einer DSLR/DSLM, Kompaktkamera oder Smartphone unterwegs bist. Wichtig ist es, die Regeln zu beachten mit denen du die Qualität deiner Portraits nachhaltig verbessern kannst.

Der Hintergrund

In Zeiten von einer guten Freistellung mag man das oft gerne vernachlässigen, aber je ruhiger dein Hintergrund auf den Portraits ist, desto besser hebt sich dein Model im Bild ab. Also achte auf den Hintergrund!

Ein unruhiger Hintergrund lenkt den Betrachter vom eigentlichen Motiv ab und das wirkt ganz schnell unruhig. Das heißt aber auch nicht, dass ihr Portraitbilder vor glatten Flächen machen sollt. Gut eingesetzt trägt beispielsweise eine Stadtszenerie im Hintergrund auch zur Bildwirkung bei.

Portraitbilder
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Fokus

In 90% der Fälle sollte der Fokus eines Portraits auf den Augen liegen. Scharfgestellte Haaransätze, Nasenspitzen oder Ohren lenken den Blick des Betrachters ab und irritieren. Ob du nun einen automatischen Fokus einsetzt oder lieber manuell fokussierst, bleibt dir überlassen. Ich persönlich fokussiere ab und zu auch manuell, das hat eine entschleunigte Wirkung und hilft mir auch, mich besser zu konzentrieren.

Auf heutigen Smartphones wie meinen iPhone 11 hast du die Möglichkeit per Touch deinen Fokus zu bestimmen oder die Gesichtserkennung zu nutzen.

ZUSATZ-Tipp:

Auf meiner Sony habe ich einen Backbutton-Fokus eingestellt. Das heißt der Autofokus wird durch eine eigens dafür eingestellte Taste eingestellt und so kann ich unabhängig davon mit dem Auslöser auslösen.

Je nach Geschmack kann man natürlich kann man auch mit dem Einzelbild-Autofokus fokussieren. Einfach den Auslöser leicht drücken und die Kamera fokussiert auf das gewünschte Motiv. Drückt man nun den Auslöser aus, wir das Foto geschossen. Mit dieser Methode kann man bei DSLR Kameras auch „verschwenken“, das heißt man fokussiert mit den mittleren Kreuzsensoren und verschwenkt die Kamera dann soweit, dass der Bildschnitt stimmt. Bei neueren DSLM Kameras hat man zumeist einen eigenen Autofokus sodass man nicht mehr zu verschwenken braucht.

Ähnlich funktioniert der bekanntere Einzelbild-Autofokus (One-Shot-Modus bei Canon und AF-S bei Nikon). Hier wird durch leichten Druck auf den Auslöser fokussiert und bei vollem Druck ausgelöst. Vorteil dieser Methode ist, dass ich wie beim Backbutton-Fokus den Bereich, den ich scharfstellen möchte, zunächst in der Bildmitte fokussieren und bei halb gedrücktem Auslöser den Bildausschnitt verschieben kann. Dabei bleibt die Schärfe auf dem ursprünglich fokussierten Bereich.

Achte auf das Licht

Vermeide direktes Sonnenlicht bzw. die Mittagssonne. Das bringt harte Schatten mit sich und obendrein blinzelt das Model aufgrund des Lichteinfalls. Also schön ist was anderes. Besser geeignet sind bewölkte Tage, da hier das Licht wärmer und weicher ist als an einen sonnigen Tag.

Will man besondere Lichtstimmungen einfangen, empfiehlt es sich zur „goldenen Stunde“ zu fotografieren. Durch das goldgelbe Licht und den niedrigen Sonnenstand fallen Schatten günstiger und die Hautfarbe des Models wirkt kräftiger und gesünder.

Was ist die goldene Stunde?

In der Fotografie wird der Zeitraum von kurz nach dem Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang als „Goldene Stunde“ bezeichnet. In dieser Zeit wird das Licht der Sonne rötlicher und weicher als etwa zur Mittagszeit. Sie ist nicht zu verwechseln mit der blauen Stunde, welche die Zeit vor Sonnenaufgang beziehungsweise nach Sonnenuntergang bezeichnet, bei der das Licht tiefblau ist. Die Farbtemperatur des Tageslichts verändert sich im Laufe des Tages. Kurz nach dem Sonnenaufgang beträgt sie ungefähr 2000K. Zur Zeit der goldenen Stunde beträgt sie 3500K, zur Mittagszeit 5500K. Die Farbtemperatur kann sich also während des Tages signifikant verändern und wird auch beeinflusst von der Höhe, geografischen Breite und des Wetters.

Der Begriff „goldene Stunde“ wird bildlich verwendet. Der Effekt hat keine definierte Dauer und verändert sich je nach geografischer Breite und Jahreszeit. Mit Apps wie SunSurveyor oder PhotoPills kann man diese Zeit kinderleicht einplanen.

Portraitbilder im Gegenlicht

Für mich am spannendsten sind Portraitbilder im Gegenlicht, mit denen man spannende Effekte erzielen kann. Zum einen hat man die ansonsten eher unerwünschten LensFlares, Sonnenstrahlen oder Lichtsaum um das Model. Zum anderen kann man das Gegenlicht super als Haarlicht verwenden. An besonders hellen Tagen und im Gegenlicht kann man ein auch einen Aufhellblitz (Bitte nicht den internen Kamerablitz nehmen, der ist einfach nur grausam) oder aber einen Reflektor als Aufheller verwenden.

Objektiv

Brennweite

Früher hat man immer gesagt, dass man Brennweiten von 50mm bis 200mm verwenden sollte, da das Model hier sehr plastisch und natürlich abgelichtet wird. Je nach Bildwirkung kann man aber auch auf Weitwinkel-Objekte zurückgreifen. Ich verwende hier auch gerne mal mein 28mm Sony FE. Bei einer Kompaktkamera solltet ihr allerdings eher etwas reinzoomen, um diesen Weitwinkel-Effekt zu minimieren.

Blende

Vor allem bei Portraitbilder On Location gilt hier meiner Ansicht nach: je offenblendiger desto besser. Nicht nur dass man so schneller zu einem unscharfen Hintergrund kommt und das Model freigestellt wird, es hat einfach einen professionelleren Look. Im Grunde bin ich auch der Meinung, dass wenn man beispielsweise ein 1.8er Objektiv hat, die Offenblende auch nutzen sollte. Was man hier aber beachten muss, ist die geringe Schärfentiefe, also muss man je nach Abbildung etwas Abstand zum Model halten, damit auch wirklich die Augen scharfgestellt sind und nicht etwa nur die Nase.

Belichtungszeit

Mindestens genauso wichtig ist die richtige Belichtungszeit, andernfalls hat man sonst eine Unschärfe durch Kamerabewegungen oder des Models oder das Motiv ist zu hell oder zu dunkel. Für die richtige Belichtungszeit solltet ihr die verwendete Brennweite beachten und könnt so den Kehrwert berechnen:

Belichtungszeit = Kehrwert der Brennweite. Beispiel: 50 mm Brennweite, mindestens 1/50 s

Für die Belichtungszeit gilt also, so kurz wie möglich, so lange wie nötig. Je kürzer die Verschlusszeit, desto schärfer das Motiv.

ISO

Bei Outdoor Shootings und je nach Tageslicht empfiehlt sich ein ISO-Wert von 100 bis hin zu 800. Beziehungsweise schaffen viele moderne Kameras auch höhere ISO Werte, ohne das ISO-Rauschen auftritt. Im Übrigen ist es besser man hat ein scharfes aber ein mit Rauschen versehenes Portrait als ein unscharfes oder überhaupt keines.

Posen und Blickwinkel

Auch in der Fotografie gibt es gewisse Regeln, die man oft missachtet oder im Eifer des Gefechts vergisst. Einerseits ist hier die Bildgestaltung nach dem goldenen Schnitt oder der Drittelregel zu erwähnen, andererseits fotografiert man keine Personen von unten nach oben. Für Bildgestaltungs- oder Posing-Ideen habe ich eine Pinnwand auf Pinterest erstellt, möglicherweise findest du hier auch Inspirationen.

Halte dich gerade bei Portraitbilder an die Drittelregel und versuche den Kopf nicht abzuschneiden. Lass, wenn du dir nicht sicher bist, lieber ein wenig Platz um dein Modell herum und schneide das Portraitfoto nachträglich zu.

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