In der heutigen Zeit werden viele Fotos geschossen und auf diversen Plattformen hochgeladen. Statistiken sprechen von über 1200 Mrd Fotos / Jahr. Davon machen mittlerweile 85% Smartphones aus. Auch wenn Smartphones da immer mehr Speicherplatz bieten, irgendwann wechselt man sein Smartphone oder der Speicherplatz neigt sich dem Ende zu. Also gibt es diverse Cloud-Anbieter, wo man die Fotos hochladen kann. Neben Google mit „Google Photos“ bietet auch Amazon mit „Amazon Photos“ unbegrenzten Speicherplatz für Fotos an. Natürlich gibt es da auch Einschränkungen, zum Beispiel dürfen die Fotos bei Google nicht mehr wie 16 MB belegen, ansonsten wird das Foto vom normalen Speicherplatz abgerechnet.
Google hat sich (wie viele andere Dienste auch) das Know-How eingekauft, in diesem Beispiel mit den Dienst Picasa, den man zunächst ins Google Ökosystem, danach als neue Marke „Google Photos“ neu aufleben hat lassen. Weltweit gesehen ist Google Photos der beliebteste Anbieter für Fotos und bietet als Organizer für Androdi, iOS und via Web-Browser von überall Zugriff auf die eigene Bilderdatenbank. Eine eigene App für Windows 10 oder MacOS fehlt hier leider, es gibt aber eine abgespeckte App für das Backup und Wiederherstellen von Fotos mit Echtzeit-Synchronisierung, aber nicht mehr.
Bei Amazon Photos wird hingegen eine Desktop-App zur Verfügung gestellt, die es zu einer hervorragenden Wahl für ehemalige Picasa-Nutzer oder jenen, die am PC ihre Fotos organisieren wollen, macht. Bei Amazon Photos gibt es ebenfalls eine App für Android und iOS, zusätzlich könnt ihr eure Bilder direkt auf dem Amazon FireTV-Stick oder FireTablets anzeigen lassen. Wenn man die immer größer werdende Beliebtheit von Amazon Geräten vor Augen führt, ist Amazon Photos hier sehr nützlich, denn Google Photos ist da nicht verfügbar.
Amazon Photos vs Google Photos – die Kosten
Amazon Photos ist leider nur begrenzt verfügbar und obendrein auch noch kostenpflichtig, heißt es ist mit der Amazon Prime Mitgliedschaft für 69€ / Jahr inkludiert. Google Photos hingegen ist nahezu weltweit verfügbar und gratis. Die Wahl, welcher der beiden Dienste man nutzt, geht hier oft mit der Sympathie zu einen der beiden Unternehmen einher.
Die Besonderheiten von Amazon Photos und Google Photos
Kommen wir aber zu den einzelnen Besonderheiten der beiden Dienste, mit der ihr eine bessere Übersicht bekommt und so leichter zu einer Entscheidung kommen werdet.
Upload-Grenzwerte
Bei beiden Diensten hat man die Möglichkeit Fotos auf einen unlimitierten Cloud-Speicher hochzuladen, bei Smartphones auch automatisch direkt nach dem Schnappschuss. Bei Google Photos wird aber bei Fotos von über 16 Megapixel das Foto beim individuellen Speicherlimit angerechnet. Bei Videos beträgt das Speicherlimit von bis zu 1080p bevor das Video am Speicher angerechnet wird.
Amazon Photos hat ebenfalls unlimitierten Speicher bei Fotos, bei Videos ist die Grenze aber schon bei 5 GB erreicht. In Zeiten von HD und 4K Videos auch vom Smartphone weg ist die Grenze ziemlich schnell erreicht. So werden nach Erreichen des Limits keine Videos mehr hochgeladen, außer man ist bereit einen Obulus für mehr Speicher zu entrichten.
RAW-Dateien
Bei beiden Diensten kann man RAW Dateien hochladen, werden aber automatisch beim Speicher angerechnet. Für mich persönlich keine Möglichkeit, als Fotograf müsste ich sonst einen hohen Monatsbeitrag bezahlen, um die Menge an RAWs zu sichern. Da bleibe ich lieber lokal bei den Festplatten.
Erkennung von Gesichtern und Objekten
Beide Dienste stehen sich in Sachen Erkennungsfunktion nichts nach. Bei Google Photos werden automatisch Gesichter, Tiere, Objekte erkannt und man kann diese in Alben sortieren. Ganz praktisch und einfach.
Mit Amazon Photos gibt es sogar die Möglichkeit, Fotos nach deren Standort zu sortieren (Strand, Stadt, Sonnenuntergang usw).
Druck und Fotobücher
Hat man seine Bilder ordentlich verwaltet, so fällt es ziemlich leicht, Bilder später als Fotobücher zu sortieren und zu bestellen. Bei Google Photos kann man direkt von der App oder von Web heraus Fotobücher erstellen beziehungsweise bestellen. Hier hat man die Auswahl zwischen 18x18cm Softcover-Büchern und 23x23cm Hardcover-Bücher. Bei Amazon Photos gibt es mit Amazon Prints zwar eine Option zur Gestaltung von Photobüchern, diese ist aber in Deutschland und in Österreich derzeit nicht freigeschaltet. SO hat man nur die Möglichkeit via Amazon Suche zu diversen Fotobuch-Anbietern weitergeleitet zu werden, wo man aber auch dementsprechende Optionen hat.
Familienzugriff
Mit Family Vault hat man bei Amazon Photos die Möglichkeit bis zu 6 Personen zu einem gemeinsamen Fotoarchiv einzuladen, bei denen jeder davon über ein eigenes Amazon Photos-Konto und unbegrenzten Speicherplatz verfügt.
Google Photos verfügt ebenfalls über die Funktion, eine gemeinsame Bibliothek freizugeben.
Bildbearbeitung
Bei der Bildbearbeitung gibt es bei beiden Diensten ähnliche Optionen. Du kannst Filter hinzufügen und Basic-Bearbeitung wie Zuschneiden, Drehen und Farbanpassungen machen. Beide Dienste bieten darüber hinaus an, Meta-Daten zu verändern.
Fazit
Für mich bietet momentan Google Photos das bessere Gesamtpaket. Leider sind die Dienste in Europa beziehungsweise im deutschsprachigen Raum wesentlich eingeschränkter als etwa in den USA. Mit gewissen Tricks (wie etwa das Umstellen der Region auf dem Smartphone) kann man manche Dinge jedoch freischalten.
Welche der Dienste nutzt ihr? Was bevorzugt ihr mehr und warum?